Der Große Diktator

Kinostart: 01.01.2008

Der Große Diktator

Ein Film von Charles Chaplin

Zum Film

Tomania wird mit eiserner Hand vom Diktator Adenoid Hynkel regiert. Uniformen, Aufmärsche und eine gewaltige Aufrüstung: Man will die Welt erobern. Unbarmherzig verfolgen Hynkel und seine Schergen die Juden im Land, für die kein Platz sein soll im tomanischen Reich.
Von all dem weiß der kleine jüdische Friseur nichts, der nach 20 Jahren aus dem Hospital entlassen wird. Nach seiner Verwundung im Ersten Weltkrieg hat er das Gedächtnis verloren. Es ist ihm, als habe er erst gestern seinen Laden im jüdischen Ghetto verlassen. Woher soll er wissen, dass Hynkels Polizisten nun nach Gutdünken ungestraft plündern und zerstören dürfen?
Beherzt setzt er sich gegen die Übergriffe zur Wehr – und kommt nur durch ein Wunder mit dem Leben davon. Der Offizier Schultz, dem er im Ersten Weltkrieg das Leben gerettet hat, kommt zufällig vorbei, als Hynkels Schergen den renitenten Friseur kurzerhand aufhängen wollen. Er ist ein mächtiger Mann im neuen Tomania geworden und stellt den Friseur und dessen Freunde unter seinen persönlichen Schutz. Im Ghetto hält ein kaum mehr für möglich gehaltener Frieden Einzug.
Sogar für die Liebe ist wieder Zeit. Der Friseur ist ganz verzaubert von Hannah, dem Mädchen aus dem Nachbarhaus. Doch am Abend ihrer ersten Verabredung bricht die Katastrophe wieder ins Ghetto ein, schlimmer als je zuvor. Denn Schultz ist in Ungnade gefallen, weil er sich Hynkels Plänen zur Invasion des Nachbarlandes Osterlich widersetzt hat. Er flieht zu seinem alten Freund ins Ghetto. Dort versucht man alles, um Schultz zu retten. Doch schließlich wird er von Hynkels Männern gefasst und zusammen mit dem Friseur ins Konzentrationslager gebracht.
Hynkel muss derweil alles diplomatische Geschick aufwenden, um seinem Diktatoren-Kollegen Benzino Napaloni aus Bacteria beim Einmarsch in Osterlich zuvorzukommen. Beim Besuch Napalonis in Hynkels Palast wird eine Allianz geschlossen – der Weg für die tomanischen Truppen ist frei. Hynkel begibt sich, als Entenjäger getarnt, ins Grenzgebiet.
Schultz und der Friseur entkommen in tomanischen Uniformen aus dem Konzentrationslager. Sie geraten in die Invasion Osterlichs. Doch die tomanischen Soldaten verwechseln den Friseur mit Hynkel. Und während der echte Diktator auf der Entenjagd von seinen eigenen Truppen als entlaufener KZ-Häftling verhaftet wird, führt man den Friseur auf den Paradeplatz von Osterlichs Hauptstadt. Er soll eine Rede halten. “Reden Sie”, fleht Schultz. “Es ist unsere einzige Hoffnung...”

Pressestimmen

Regiestatement

Der Diktator und der Tramp


Lange hatte Chaplin seinen Tramp gegen den unaufhaltsam aufkommenden Tonfilm verteidigt, zuletzt in Modern Times. 1967 schilderte er in einem Live-Interview sein damaliges Dilemma: „Die Stimme ist so verräterisch; sie bringt etwas Künstliches mit sich und reduziert jedermann auf ein gewisses Maß an Zungenfertigkeit, auf etwas Unwirkliches. Pantomime ist für mich ein Ausdruck von Poesie, komischer Poesie. Ich wusste, dass ich in den Tonfilmen viel von meiner Eloquenz verlieren würde... Ich würde niemals meinen Tramp wiederauferstehen lassen. Er könnte nicht sprechen – ich wüsste nicht, was für eine Art Stimme er haben sollte. Wie würde er einen Satz zusammenstellen? Also musste der Tramp verschwinden.“
Nach Modern Times arbeitet Chaplin an der Idee eines Napoleon-Films, kann sie aber nicht zu einem ihn befriedigenden Abschluss bringen. 1937 schlägt ihm, wie er sich in seiner Autobiographie erinnert, Alexander Korda vor, „einen Hitler-Film zu machen, dessen Story sich um eine Personenverwechslung drehen sollte, da Hitler denselben Schnurrbart habe wie der Tramp. Er meinte, ich könne beide Personen darstellen. Damals hielt ich nicht sehr viel von der Idee, doch jetzt war sie aktuell, und ich brannte darauf, wieder an die Arbeit zu gehen. Ganz plötzlich wurde es mir klar. Natürlich! Als Hitler konnte ich die Massen großtuerisch bearbeiten und so viel sprechen, wie ich wollte. Als Tramp konnte ich dann mehr oder minder still bleiben. In einem Hitler-Film konnte ich Burleske und Pantomime miteinander verbinden.“
Im Frühjahr 1938 lernt Chaplin den angehenden Schriftsteller Dan James kennen und berichtet ihm von seiner Filmidee. Im September wird James eingeladen, als Assistent an der Entwicklung des Buchs mitzuarbeiten. Die Arbeit beginnt umgehend. Schon am 12. November 1938 wird ein erstes Treatment bei der Copyright-Behörde eingereicht. Die Gerüchte über das neue Chaplin-Projekt sorgen weltweit für Aufsehen: Eine Sensation, die der Chaplin-Biograph David Robinson so beschreibt: „Ein einzigartiges Phänomen, ein herausragendes Ereignis in der Geschichte der Menschheit. Der größte Clown, die beliebteste Persönlichkeit der damaligen Zeit forderte den Mann heraus, der in der neuen Geschichte mehr Böses und mehr menschliches Leid angestiftet hat als irgendein anderer.“
Frühe Widerstände
Auf der Gegenseite reagiert man empfindlich. In Deutschland sind Chaplins Filme seit 1934 verboten, er selbst wird von der deutschen Presse in Übernahme einer Falschmeldung aus den USA „der Jude Karl Tonstein, besser bekannt unter dem Namen Charlie Chaplin“ genannt. (Das Gerücht von Chaplins jüdischen Wurzeln hat sich lange gehalten. Er selbst hat später dazu bemerkt, dass die jüdische Herkunft eine große Ehre bedeute, die ihm jedoch nicht zuteil geworden sei.) Der deutsche Film-Kurier fordert das Einschreiten gegen Chaplins Film: „Die jüdische Minderheit darf also in den USA unbehelligt den Führer einer fremden großen Nation verhöhnen. In Frankreich ist vor einigen Tagen eine Anordnung herausgekommen, die die Verächtlichmachung fremder Staatsoberhäupter verbietet. Wann wird Amerika diese selbstverständliche Anstandspflicht zwischen Völkern aufbringen, derartige Unverschämtheiten, wie sie der Jude Charlie Chaplin im Schilde führt, zu verhindern?“
Auch in den USA ist man alles andere als begeistert von Chaplins Plänen, die auf dem Höhepunkt der Appeasement-Politik kurz nach dem Münchner Abkommen bekannt geworden sind. Pro-faschistische und antisemitische Stimmungen sind in den USA zu dieser Zeit durchaus salonfähig, die große Mehrheit der Amerikaner spricht sich noch lange nach Kriegsbeginn gegen eine Einmischung in Europa aus. Das Hays-Office, die amerikanische Zensurbehörde, äußert starke Bedenken gegen den Film. Selbst bei der United Artists, an der Chaplin mit 25 Prozent beteiligt ist, hat man die Befürchtung, der Film könne weder in den USA noch in England aufgeführt werden. „Doch ich war entschlossen weiterzumachen“, schreibt Chaplin in seiner Autobiographie, „denn über Hitler sollte gelacht werden. Hätte ich etwas von den Schrecken in den deutschen Konzentrationslagern gewusst, ich hätte Der große Diktator nicht zustandebringen, hätte mich über den mörderischen Wahnsinn der Nazis nicht lustig machen können. Aber ich wollte unbedingt ihren mystischen Unsinn über eine reinblütige Rasse zum Gespött werden lassen.“
Die Entwicklung des Drehbuchs
Die Grundidee des Films basiert auf der Verwechslung des namenlosen jüdischen Friseurs mit dem Diktator. Auch der Anfang des Films steht bald fest: Die ersten Treatments beginnen mit der Heimkehr jüdischer Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg – der Tramp ist dabei der einzige, der zuhause nicht erwartet wird. Auch die Idee der rivalisierenden Diktatoren Hynkel und Napaloni wird früh konzipert; die Idee, Hynkel eine jüdische Ehefrau an die Seite zu stellen, hingegen wieder verworfen. Im Dezember 1938 steht die Geschichte im wesentlichen fest, einschließlich des Schlusses. Hier ist es allerdings noch der Vater Hannahs, mit dem der Friseur aus dem Konzentrationslager flieht und auf dem Palastplatz von Osterichs Hauptstadt Vanilla landet, wo er als falscher Hynkel eine Rede halten muss. Nach etlichen Überarbeitungen wird Dan James beauftragt, den letzten Stand des Treatments und die umfangreichen Notizen zu einem Fünfakter mit Epilog umzuarbeiten. Vom ursprünglich geplanten Titel "The Dictator" muss Chaplin Abstand nehmen, da er bereits an die Paramount vergeben und nicht zu verhandeln ist. Eingetragen werden schließlich "The Great Dictator" sowie als mögliche Alternativen "Ptomania, The Two Dictators", "Dictamania und Dictator of Ptomania".
Ungewohnte Anforderungen
Im Januar 1939 beginnt die Arbeit im Studio. Zunächst muss die Bühne für die Tonaufnahmen schalldicht gemacht werden – Chaplin unterhält das letzte Stummfilm-Studio in Hollywood. Die neue Technik bringt eine Reihe von Veränderungen mit sich, an die Chaplin sich nur schwer gewöhnen wird: Nicht nur das deutlich erweiterte Studio-Team, der gesamte Arbeitsablauf hat sich verändert. Konnte Chaplin früher eine Sequenz nach der anderen ausarbeiten und drehen, Ideen im Verlauf der Arbeit entwickeln, verändern oder verwerfen, muss nun ein vollständig ausgearbeitetes Skript vor Beginn der Dreharbeiten vorliegen. Neben den gewohnten Vorbereitungen wie der Anfertigung von Miniaturen für Spezialeffekte, dem Kulissenbau und dem Casting setzt sich deshalb die Arbeit am Drehbuch bis zum Drehbeginn fort. An den täglichen Skriptbesprechungen mit Dan James nimmt nun auch Charlies Bruder Sydney teil. Er gehört zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zum Studio-Team. Am 1. September 1939 – dem Tag des deutschen Einmarschs in Polen – ist das Skript des Großen Diktators fertig. Mit 300 Seiten ist es ungewöhnlich umfangreich; im Laufe der Arbeit wird es immer wieder verändert.
Die Dreharbeiten
Am 9. September, sechs Tage nach der Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland, beginnen die Dreharbeiten. Paulette Goddard spielt wie schon in Modern Times die weibliche Hauptrolle. Sie ist – was erst später bekannt wird – seit 1937 mit Chaplin verheiratet; zu Beginn der Dreharbeiten ist die Trennung in freundschaftlichem Einvernehmen allerdings bereits vollzogen. Mit Jack Oakie als Benzino Napaloni verpflichtet Chaplin zum ersten Mal einen veritablen Star als seinen Gegenpart – eine Komiker-Konkurrenz, die sich den Beteiligten zufolge sehr positiv auswirkt. Die beiden Rollen Chaplins werden während der Dreharbeiten strikt voneinandender getrennt. Bis Ende Oktober 1939 wird der Großteil der Ghetto-Szenen gedreht, im November folgen einige komplizierte Aufnahmen wie die Flugzeug-Sequenz mit Schultz. Die Dreharbeiten sind einer viel strikteren Planung und Vorbereitung unterworfen als bei allen Chaplin-Film davor. Die geregelte Arbeitszeit im Studioablauf bleibt dennoch eher die Ausnahme. Zum einen ist die Ankunftszeit Chaplins im Studio eine offenbar unberechenbare Größe, zum anderen kann er nicht ganz von seiner gewohnten Arbeitsweise lassen: Ideen umwerfen, überarbeiten, hinzufügen. Mit dem Skript-Girl – eine ihm bis dahin völlig unbekannte Instanz – liegt er im Dauer-Clinch: Die Wirkung einer Szene geht ihm über die Diktatur der continuity.
Im Dezember 1939 beginnen die Dreharbeiten der Hynkel-Szenen. Während der Produktionsvorbereitung hatte sich Chaplin anhand der verfügbaren Wochenschauen eingehend mit dem Auftreten, der Redeweise und Gestik Hitlers beschäftigt. Chaplins legendäre Hynkel-Reden entstehen nun, nach Aussagen der Anwesenden, offenbar aus dem Stegreif. Wie sich Dan James erinnert, werden die Kundgebungsszenen zunächst vor Statisten im San Fernando Valley aufgenommen, in mehrminütigen, durchlaufenden Einstellungen: „Es hatte über 3o Grad, aber er konnte offenbar endlos weitermachen (...). Am Ende des Tages war er leichenblass im Gesicht, durchgeschwitzt, erschöpft, mit einem Handtuch um den Hals. Er sank in sein Auto, und man dachte: Mein Gott, der kommt morgen nie und nimmer wieder. Aber er kam wieder.“ Letztlich werden die im San Fernando Valley gedrehten Sequenzen jedoch nicht verwendet, weil ihr Licht mit den Studio-Einstellungen nicht zu kombinieren ist.
Ende Dezember dreht Chaplin die Tanzsszene mit der Weltkugel, Retakes für die Szene entstehen im Januar und Februar 1940. Im Januar werden die Szenen mit Jack Oakie gedreht – wegen dessen hoher Gage ver-sucht man, die Anzahl seiner Studiotage so gering wie möglich zu halten. Mitte Februar sind die meisten Studio-szenen abgedreht. Es folgen die Außenaufnahmen für die Sequenz aus dem Ersten Weltkrieg und Hynkels Entenjagd. Die Hauptdreharbeiten sind im März 1940 abgeschlossen. Chaplin beginnt mit der langwierigen Arbeit am Schnitt, daneben schreibt er am Text der Schlussrede, die noch nicht gedreht ist. Die Weltlage hat sich inzwischen dramatisch verändert. Die Deutschen sind überall in Europa auf dem Vormarsch; in den USA mehren sich die Stimmen für ein Eingreifen Amerikas. Chaplin wird nun von vielen Seiten gedrängt, seinen Film abzuschließen.
Überarbeitung und Fertigstellung
Bis zur Fertigstellung von Der große Diktator vergehen jedoch noch Monate. Ende Juni 1940, die deutschen Truppen haben gerade Paris besetzt, dreht Chaplin die Schlussrede. Die ganze Zeit über werden Retakes für andere Sequenzen aufgenommen. Im Juli komponiert Chaplin unter Mitarbeit von Meredith Willson die Filmmusik, die Ton- und Musikaufnahmen beginnen Ende des Monats. Am 1. September liegt die erste vollständige Kopie des Films vor.
Nach internen Vorführungen überarbeitet Chaplin den Film noch mehrere Male. Für die Ghetto-Szenen setzt er aufwendige Nachdrehs an, die Kulisse muss neu aufgebaut, die nötigen Schauspieler zusammengesucht werden. Am 3. Oktober wird der Film einem exklusiven Publikum, u.a. James Roosevelt, Aldous Huxley, John Steinbeck und Lewis Milestones vorgeführt. Anschließend nimmt Chaplin noch kleinere Änderungen am Ton vor. Insgesamt hat Chaplin zwei Millionen Dollar in die Produktion investiert. Gedreht wurden im Lauf der insgesamt 168 Drehtage fast 90 Stunden Filmmaterial.
Premiere
Die Pressevorführung am Vorabend der Premiere ist wenig aufschlussreich für Chaplin: „Ein besonderes Charakteristikum der Pressevorführung einer Komödie ist es, dass das Lachen immer mit einem Trotzdem auf die Welt kommt“, schreibt er in seiner Autobiographie. „So war es auch bei dieser Vorführung mit dem Lachen – soweit überhaupt gelacht wurde.“
Das politische Klima in den USA dieser Tage ist aufgeheizt. Die Befürworter des amerikanischen Eingreifens stoßen nach wie vor auf harten Widerspruch, die profaschistischen Kräfte treten, unterstützt von Deutschland, sehr aggressiv auf. Chaplin hat unzählige Drohbriefe bekommen. Für den Fall einer Störung der Premiere durch Nazi-Sympathisanten wird mit Harry Bridges, dem Chef der Hafenarbeiter-Gewerkschaft, vereinbart, dass er einige erfahrene Männer bereit hält.
Die Premiere von Der große Diktator am 15. Oktober 1940 in New York verläuft schließlich ohne Zwischenfälle. Die Reaktion auf den Film ist gespalten: Begeisterten Äußerungen steht die Kritik gegenüber, dass der Film den Ereignissen in Nazi-Deutschland und Europa nicht angemessen sei. Dem Erfolg des Films tut dies keinen Abbruch: Der große Diktator wird zum größten Erfolg Charlie Chaplins, nur "Vom Winde verweht" verzeichnet zu dieser Zeit höhere Einspielergebnisse. Die Europa-Premiere findet am 16. Dezember 1940 in London statt, auf dem Höhepunkt der deutschen Luftangriffe. Der New Statesman schreibt über den Film: „Die beste Ermutigung, die man uns geben konnte.“
Nachwirkungen
Chaplin engagiert sich in den nächsten Jahren leidenschaftlich für den Kriegseintritt der USA. Im Januar 1941 nimmt er mit einer Delegation aus Hollywood an den Feierlichkeiten zur Amtseinführung Roosevelts teil. Dessen einziger Kommentar bezieht sich nach Chaplins Erinnerung auf die Schwierigkeiten, die die USA wegen des Films mit den Staaten Südamerikas bekommen hätten. Dennoch darf Chaplin aus Anlass der Feierlichkeiten die Schlussansprache aus Der große Diktator vor einem Radio-Publikum von 60 Millionen Menschen verlesen.
Nach dem Kriegseintritt der USA Ende 1941 fordert Chaplin auf zahlreichen öffentlichen Auftritten die sogenannte zweite Front und die Unterstützung der Sowjetunion im Krieg gegen Hitlerdeutschland. Sein Engagement stößt vielerorts auf Kritik – nach dem Krieg begründet es den Vorwurf, Chaplin sei Kommunist. „Infolge meiner Reden für die zweite Front wurde das gesellschaftliche Leben in New York merklich ruhiger für mich“, erinnert sich Charlie Chaplin in seiner Autobiographie. „Jetzt hatte ich das Gefühl, in eine politische Lawine geraten zu sein. Ich begann, mich nach meinen Motiven zu fragen: Wie weit war es der Schauspieler in mir gewesen, den es danach verlangt hatte, die Reaktion eines lebendigen Publikums zu erleben? Hätte ich diese Donquichoterie begonnen, wenn ich keinen Anti-Nazi-Film gemacht hätte? War es vielleicht eine Sublimierung all meiner Irritationen und Reaktionen beim Erscheinen des Tonfilms? Ich glaube, all diese Elemente spielten eine Rolle, doch das stärkste Motiv waren mein Hass und meine Verachtung gegenüber dem Nazi-System.“
In Deutschland wird Der große Diktator – sieht man von einer Filmkopie ab, die sich Goebbels angeblich besorgt und an die Reichskanzlei ausgeliehen haben soll – erstmals kurz nach Kriegsende in einer von den Allierten für ausgewählte Filmschaffende und Intellektuelle organisierten Vorstellung gezeigt. Man befindet, dass es für eine Aufführung des Films in Deutschland noch zu früh sei. Erst 1958 kommt Der große Diktator in die westdeutschen Kinos, in der DDR wird er erstmals 1980 im Fernsehen aufgeführt.

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